Samstag, 12. April 2008

Blogger bloggen sich zu tode!

Vor zwei Wochen in North Lauderdale, Florida, war die Beerdigung von Russell Shaw, einem bekannten und produktiven Blogger zu Technologie-Themen. Er starb im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt. Im Dezember starb ein weiterer Tech-Blogger, Marc Orchant, mit 50 Jahren an einem schweren Herzinfarkt. Ein dritter, Om Malik, 41, überlebte einen Herzinfarkt im Dezember. Das berichtet die New York Times am 6. April 2008.Blogger arbeiten lange Stunden, oft bis zur Erschöpfung. Viele werden für ihre Beiträge bezahlt. Eine wachsende Belegschaft von Home-Office-Arbeitern und Unternehmern steht unter großen physischen und emotionalen Belastungen, die durch die Rund-um-die-Uhr-Internet-Wirtschaft entstehen. Das Internet verlangt einen konstanten Strom von Nachrichten und Kommentaren.

2008© MDVsoft
http://mdvsoft.blogspot.com/

Hohe Belastungen durch bloggen

Blogger lieben die Nonstop-Aktion und ihr Medium Internet. Zur gleichen Zeit beginnen einige zu fragen, ob etwas nicht ganz falsch läuft, wenn man die beiden Todesfälle in den letzten Monaten betrachtet.

Manche Blogger klagen über Gewichtsverluste oder Gewichtszunahmen, Schlafstörungen, Erschöpfung und andere Krankheiten, die der Nonstop-Belastung aus der Produktion von Nachrichten und Informationen folgen.

Noch gibt es keine offizielle Diagnose des Todes durch Blogs. Der vorzeitige Tod der beiden Blogger wird noch nicht als eine Epidemie betrachtet. Es gibt auch keine Gewissheit, dass die Belastung der Arbeit zu ihrem Tod geführt hat. Doch Freunde und die Familien der Verstorbenen sowie ihre Kollegen sagen, sie habe die Todesfälle nachdenklich gemacht, die Gefahren der Arbeit ins Bewusstsein gebracht.

“Ich bin noch nicht gestorben”, sagte Michael Arrington, der Gründer und Mitherausgeber von TechCrunch, einem beliebten Technologie-Blog. Die Seite hat ihm Millionen an Werbeeinnahmen eingebracht, doch er hatte auch erhebliche Kosten. Michael Arrington hat 30 Pfund in den letzten drei Jahren zugenommen und eine schwere Erkrankung überwunden. “Irgendwann hatte ich dann einen Nervenzusammenbruch. Das ist nicht tragbar”, sagte er.

Es ist unklar, wie viele Menschen für Geld bloggen. In den USA sind es sicherlich mehrere Tausend und vielleicht sogar Zehntausende. Die Informationsarbeiter sind parallel zur Entwicklung der Online-Wirtschaft entstanden. Doch auch bei etablierten Unternehmen hat das Internet die Art der Arbeit verändert, virtuelle Büros sind entstanden, gearbeitet wird überall und zu jeder Zeit. Diese Flexibilität hat den Nachteil, dass die Arbeitnehmer immer nur einen Klick entfernt sind von den Belastungen ihres Jobs. Für manche bedeutet es, dass sie nicht mehr dazu kommen das Haus zu verlassen und frische Luft zu atmen.

Einige schreiben zum Spaß, aber Tausende schreiben für Web-Publisher - als Angestellte oder als Auftragnehmer - oder haben damit begonnen, ihre eigenen Online-Medien zu entwickeln. Dann werden Ziele verfolgt, Umsatz und Gewinn geraten ins Blickfeld, mehr schreiben, mehr verdienen. Doch ein gesunder Lebensstil muss beachtet werden.

Also achten user!
http://mdvsoft.blogspot.com/

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bloggen bis zum Umfallen
Von Redaktion • 09.04.08 • Thema: News für Freie


Todesfälle durch zuviel Bloggen, darüber berichtet die New York Times am 6. April. Das Thema wurde auch in Deutschland von verschiedenen Medien, beispielsweise beim Wirtschaftswochen-Blog aufgegriffen. In der März-Ausgabe berichtete freilich schon das deutsche Magazin brandeins über Todesfälle bei professionellen Autoren, allerdings auch in Verbindung mit übermäßigem E-Mail-Genuss und Blackberry-Konsum.

Die Speerspitze der Blogosphäre verwahrt sich allerdings gegen diesen Diskurs, offenbar fürchtend, dass in Zukunft neben dem Rauchverbot in Kneipen und Redaktionen auch das Blog-Verbot im Home-Office ausgesprochen wird, insbesondere durch besorgte Lebenspartner/innen. Ob Blogger demgegenüber mit dem Argument durchdringen können, sie seien eine inhabergeführte Ein-Personen-Redaktion und damit von Arbeitsschutzmaßnahmen ausgenommen, wäre noch zu prüfen.

Übernommen von:
Morgan Winther
2008©MDVsoft
http://mdvsoft.blogspot.com/

Anonym hat gesagt…

Dachte ich mir doch :)
A.B.